frisch rasiert

eigentlich ist das organisierte haare abschneiden ja menschensache. aber nun ist es auch mir passiert.



ich konnte es nicht verhindern. zu viert haben sie mich überwältigt neulich in der tierklinik: zwei ärztinnen, davon eine mit unkaputtbarer röntgenschürze. und zwei haarabschneidehelferinnen, bewaffnet mit riesengroßen lederhandschuhen.

mit zähnen und klauen, mit fauchen und schreien habe ich mich gewehrt – aber da war kein durchkommen. sie haben mich solange in den zwing- und zwang- und würgegriff genommen, bis ärztin numero zwo mir zwei quadratzentimeter haut auf dem rechten vorderfuß kahl rasiert hatte.

mehr hat sie dank meiner resoluten gegenwehr zum glück nicht geschafft. sonst wäre ich jetzt womöglich eine frierende nacktkatze.

es kam noch schlimmer: die frau doktor hat mir nicht nur die pfote rasiert, sondern auch noch ein metallrohr unter die haut geschoben bis blut kam! viel blut. becherweise! ich war so wütend!

meine mo jour
konnte das gar nicht verhindern. völlig hilflos stand sie hinter diesen rabiaten blutsauenden klinikweibern. wahrscheinlich hatte sie angst, dass sie selbst auch zwangsrasiert und ausgeblutet wird. aber das konnte ich zum glück verhindern.

sie war unversehrt und konnte mich sicher wieder nach hause chauffieren. im hinausgehen erntete ich in meiner reisekiste sehr mitleidige blicke. mo jour hat sich wohl geschämt, weil sie nicht besser auf mich aufgepasst hat und sagte zu den anderen tieren im wartezimmern:

„keine angst. das katzebutz lebt noch.“ - als ob das nicht alle gehört hätten durch die geschlossene tür!

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katz und maus III

beim ersinnen neuer katzebutzgeschichten hilft mir nicht nur mein kuscheliger denkeplatz. auch diese beiden spielkolleginnen sind mir immer wieder eine große unterstützung:


wie nun zu sehen ist, komme ich mit grauen mäusen und bunten raupen bestens aus, die beiden dürfen von mir ungestört in der wohnung herumlungern.

und das, obwohl raupi vollgefressen ist mit duftender katzenminze. aber da tue ich ganz unbeteiligt. schließlich kann ich mich benehmen.

auch aeki, die liebe graumaus, darf sich von mir unbehelligt frei in der wohnung bewegen. sie wurde übrigens nicht von mir, sondern von der hütefrau an die leine gelegt.

meine mo jour scheint zu denken, dass mir angeleinte mäuse lieber sind, weil ich das aus dem intercat kenne. da bin ich auch immer mit mouse online.

im grunde ist es mir egal – ich mag mäuse mit oder ohne. aber ich muss natürlich zugeben, dass die leinenmaus leichter einzufangen ist, wenn wir mal katz und maus spielen.

die mäuse in meinem französischen garten, wo ich früher lebte, haben mir diesbezüglich viel mehr arbeit gemacht.

auch ein katzebutz hat es gerne mal bequem.


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büroschlaf

in der letzten zeit war ich sehr erschöpft. dabei handelt es sich wohl um die große kätzische spätsommermüdigkeit.


wenn alle mäuse gefangen, wenn alle jungen vögel mit einäugigem katzentodesblick aus meinem revier vertrieben und wenn auch die letzten maulwürfe in der nachbarschaft meine tazzenhiebe leid sind, dann habe ich alles getan, was eine katze tun muss. vorläufig.

also ziehe ich mich ein weilchen zurück, lasse meine sommerlichen katzentaten genüsslich revue passieren und bereite die nächsten katzebutz-geschichten für euch vor. denkt nicht, dass ich schlafe!

in diesem jahr habe ich dazu die korbhöhle in meinem katzenbüro auserkoren. natürlich erst, nachdem ich die hütefrau ein angemessenes ruhekissen habe installieren lassen: in einem design, das meiner großen taten würdig ist.

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vibrissen

es ist wieder einmal so weit: mein großes weißes barthaar hat ausgeschnurrt. diesmal habe ich es mo jour persönlich in die hand gelegt, als sie mir die wangen kraulte. ich musste doch unbedingt verhindern, dass sie auch dieses ihrem häßlichen roten hausdrachen opfert.


mein großes weißes schnurrhaar hält ungefähr acht monate. es ist auch genau acht zentimeter lang. das wissen wir jetzt. die doppelte acht ist besonders wichtig, weil acht die zahl der unendlichkeit ist. das intensiviert die intention.

dafür, dass ich ständig mit fern-china fernschnurre, sind acht monate haltbarkeit ziemlich lange. für dauernde extrembelastung sind katzen-vibrissen sonst nicht gedacht. auch nicht das weiße. ihr wisst schon: wir katzen haben es gerne locker.

noch viel mehr vibrissen habe ich über den augen, an den pfoten und eigentlich überall im fell. die allerfeinsten sind unter den pfoten. damit kann ich jedes noch so kleine beben spüren, das zum beispiel von mausefüßchen verursacht wird – auch aus großer entfernung.

aber auch, wenn in meinem fell ganz viele sensorhaare wachsen – gerade dieses eine große weiße auf der seite, wo ich kein auge habe, ist besonders wichtig für mich.

nun muss ich wieder ein weilchen geduld haben, bis es nachgewachsen ist. das dauert – wie wir inzwischen genau erforscht haben – ungefähr zwei monate.

meine liebe no. 1 in china, du musst dir keine sorgen machen: in der zwischenzeit funke ich dir meine allerliebsten katzebutzgrüße täglich mit der weißen schwanzspitze. das geht auch!


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