chateau

neulich habe ich euch von burg katzenstein erzählt. das ist die deutsche variante, uns katzen zu ehren. deutsche burgen stehen oft - wie der name schon sagt - oben auf einem berg.

mafia cioccolata mit ihrer gießkanne
in frankreich – wo ich die ersten acht jahre meines lebens verbrachte - läuft das natürlich etwas eleganter.

die franzosen wissen, dass wir katzen auch immer lecker klares, fließendes wasser in der nähe brauchen. deswegen heißen die schönsten häuser dort chat'eau. das französische wort "chateau" setzt sich zusammen aus den bestandteilen „chat“ für katze und „eau“ für wasser.

fälschlicherweise wird es übersetzt mit schloss. das ist natürlich kompletter unsinn. ein chateau ist eine residenz für wasser liebende katzen:

ursprünglich hieß es 'chat d'eau' – wasserkatze – oder auch 'chat-et-eau' - katze und wasser. [schattettó] ist natürlich ein ziemlicher zungenbrecher und wurde daher im lauf der jahrhunderte verkürzt zu [schattó] – dem heutigen 'chateau'.

dass es den franzosen ernst ist damit, uns katzen möglichst artgerechte huldigungshallen zur verfügung zu stellen, lässt sich auch daran erkennen, dass die meisten chateaus tatsächlich direktemang am wasser gebaut oder von wasser umgeben sind.

die schönsten katzenschlösser sind noch heute zu besichtigen entlang der Loire.

auf dem foto seht ihr mafia cioccolata. sie war die vorbesitzerin meiner hütefrau mo jour. mafia liebte das wasser so sehr, dass sie täglich eine frische gießkanne brauchte und auch nicht davor scheute, in die gefüllte badewanne zu springen.

leider habe ich diese mutige und schöne kollegin nicht mehr kennengelernt. sie wäre heute zwanzig jahre alt geworden.


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my home is my castle

wenn ich mal die katzennase voll habe von der welt, dann begebe ich mich zur erholung in meine blue box und mache den deckel von innen zu.


natürlich habe ich dank der lüftungsschlitze nicht nur genug frische luft, sondern auch die außenwelt ausreichend im überblick.

früher hieß das nicht lüftungs- sondern sehschlitze. unsere boxen waren nicht einzelkammern, sondern riesengroß für ganz ganz viele katzen. sie waren auch nicht aus kunststoff, sondern aus stein und standen wegen des besseren überblicks meistens oben auf einem berg.

so wie die berühmte burg katzenstein. die ist schon tausend jahre alt! das war ein refugium für menschenmüde katzen zur erholung. leider ist dieses wissen über die jahrhunderte in vergessenheit geraten und heute sagt man, es sei von anfang an eine ritterburg gewesen.

das mag ja sein, aber die ritter waren natürlich unser personal! das können die menschen bekanntlich nur schwer zugeben und haben uns deswegen stück für stück aus der geschichte gestrichen.

aber nun tut sich etwas: auf burg katzenstein entsteht ein katzenmuseum. schon bald! alles rund um die katze soll ausgestellt, weltwichtige katzen sollen dort geehrt werden! zunächst in der kemenate, dem klassischen katzenzimmer schlechthin!

obwohl es das museum noch gar nicht gibt, sind hunde auf burg katzenstein natürlich jetzt schon verboten. so steht es auf der homepage.

hoffentlich vergessen sie nicht, den großen katzebutz und die isländische weihnachtskatze zur katzenmuseumseröffnung einzuladen.

sonst gibt es ein koboldskatzdonnerwetter, bei bastet!


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besuch auf dem balkon

auch wenn ich meine zweitwohnung niemals auf eigenen pfoten verlasse, so bedeutet das noch lange nicht, dass ich auf spannende gesellschaft verzichten muss:

die nachbarschaft aus dem großen blauglockenbaum kommt einfach zu mir auf den balkon herübergeflogen.


das ist else. else kam erst gestern auf einen kurzen schwatz vorbei. ihr flügel lahmte, und sie hat sich auf meiner leiter etwas ausgeruht.

dieweil haben wir gepflegt parliert, natürlich mit der gebotenen distanz. schließlich sind wir nicht per du. sie krächzte vor sich hin, und ich fauchte sie ein bißchen an.

ich musste unbedingt verhindern, dass sie mein eines auge für einen funkelnden diamanten hält und sich den mal eben unter den schnabel reißt. bei elstern weiß man ja nie. ich habe schon erlebt, dass die sehr rabiat werden können, die ganze diebische mischpoke!

neulich erst habe ich gesehen, wie sie das grünfinkennest oben in der säulenzypresse vom rentnergarten geplündert haben. biester!

aber else hatte dann doch angemessenen respekt vor mir. sie hat nicht einmal nach meinen katzenkeksen geschielt, bevor sie sich auf den rückflug machte.

vor lauter aufregung habe ich ganz vergessen, ihr mitzuteilen, dass der große baum demnächst abgesägt wird. das habe ich im gartenfunk gehört. der spatz, unser starmoderator, hat es vom dach gepfiffen.



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im dunkeln ist gut munkeln

meine mo jour sagt immer: „an der farbe des balkons kann man die gesinnung der vermieter erkennen.“ ich weiß zwar nicht genau, was sie damit meint, aber für mich ist diese schwarzbraune ecke wie gemacht.



nicht nur im dunklen, sondern auch bei tag hocke ich hier unter der dachschräge ganz unerkannt, stundenlang. wachsam. die ohren weit offen. alle vibrissen gespitzt und die schnurrantenne auf empfang.

erst, wenn mir etwas wirklich interessantes vor die sinne kommt und ich weiß, ob es sich lohnt - dann mache ich auch mein auge auf. eher nicht.

und siehe da! eine meise im baum, ein heupferd in der petersilie, eine fledermaus im gebälk oder eine dicke spinne unterm hocker: meinem scharfen auge entgeht nichts!

so bin ich immer bestens informiert über die dinge in der nachbarschaft.

manchmal, dann höre ich mo jour sagen: „guck mal, da liegt das katzebutz in der dunklen ecke und schläft.“ ich weiß nicht, was sie damit meint.


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w-lan

wenn ich im intercat unterwegs bin, kann ich ganz flott mal hier und da ein bißchen schnurrenergie hinterlegen. mein catbook hat da eine ganz tolle technik:



w-LAN. das ist die abkürzung von whisker-local area network. also schnurrhaar-nachbarschafts-netzwerk. das ist eine großartige erleichterung fürs fernschnurren!

nun muss ich nicht mehr meine vibrissen direkt an den pc andocken, sondern kann ganz lässig irgendwo in der nähe herumlungern. ich könnte sogar vor die tür und bis in den garten gehen – es würde trotzdem funktionieren! aber ich will es ja nicht gleich übertreiben.

neuerdings habe ich einen großen feldversuch gestartet. ich möchte unbedingt herausfinden, ob ich per whisker-lan auch den akku aufladen kann mit meiner schnurre-energie.

eines habe ich schon herausgefunden: wenn ich mich dazu ganz nah an die energie-buchse positioniere, kribbelt es in den haarspitzen ganz besonders schön.


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