viel zu tun

am sonntag kam sie dann endlich. die hütefrau. drei wochen hat sie mich im katzenasyl schmoren lassen. das hat echt lange gedauert und war kein sahneschlecken. ich war schon ganz krank vor lauter fernschnurren, so sehr habe ich mich überanstrengt.


ihr wisst ja sicher, dass am schnurren die ganze katze beteiligt ist: jede faser, jedes haar, jedes körperteil, jedes innere organ ist mit vibrieren beschäftigt. beim fernschnurren arbeitet alles doppelt oder vielfacher – je nach entfernung. das kostet extrem viel energie.

mit der großen stinkenden krachkiste hat sie mich abgeholt. also ich unter protest in die katzenkiste und dann ab in die große stinkende krachkiste mit noch mehr protest. die hütefrau hat sich auch in die krachkiste gesetzt. freiwillig! sie hat uns beide mit breiten schwarzen riemen an den sitzen festgebunden. unglaublich!

ich weiß auch nicht, warum die menschen ständig diese große stinkende krachkiste benutzen. mir wird da immer schlecht und schwindlig drin. ich glaube, sie sind zu faul, auf eigenen pfoten zu laufen. ich habe die ganze zeit laute protestlieder gesungen. es hat nichts genutzt. sie nennen es autofahren und finden das schick.

der katerkollege im asyl hat mir ein paar von seinen persischen flöhen abgegeben. außerdem hatte ich vor lauter extremfernschnurren das auge entzündet und große halsschmerzen. die autofahrt gab mir vollends den rest: ich war sehr indigniert. wenn ich indigniert bin, kriege ich sofort durchfall. das hat sie dann von ihrer schicken autofahrt.

als wir hier ankamen und ich endlich aus der krachkiste und aus meiner ollen transportbox wieder rausdurfte, habe ich sofort als erstes überall nach dem rechten gesehen und eine ausführliche schnupperrunde durch mein zweitrevier absolviert. oberste katzenpflicht! es ist immer wichtig, zu wissen, ob auch noch alles an seinem platz ist.

danach habe ich die post auf dem tisch sortiert. war fast nur werbung. und bergeweise formulare. öde. da ist ja mein eigener schatten unter dem tisch spannender!

um den postberg wird die hütefrau sich kümmern. das ist gut, dass ich hier jetzt wieder eigenes personal habe. in der katzenpension war das nicht so komfortabel.

delegieren heißt die kunst der stunde. wie sonst soll ich mehrmals täglich ausführliche nickerchen machen, um meine jeweiligen vorläufigen lieblingsplätze herauszufinden und auszutesten?

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