eigensinn

sicher könnt ihr euch an die katzentreppe erinnern, die meine süße hütefrau anfang oktober für mich installiert hat?



am nordbalkon hat sie extra ein stück von der balustrade entfernt und mir eine planke gelegt mit kleinen stufen. da könnte ich hinüber schnüren bis auf den gartenschuppen. vom gartenschuppen aus könnte ich unter die hecke tigern und von dort in die reben panthern.

aber och nöö! ich bin eine schwarze katze mit weißer schwanzspitze. ich mag nicht über die hintertreppe schleichen. ich bestehe darauf, durch den haupteingang aus- und einzustolzieren. seit zwei monaten schon warte ich auf die erlaubnis.

erst recht, seitdem es mir einmal gelungen ist, durch die haupttüre zu entwischen. hach! was war das spannend!

sofort bin ich die treppe vorm haus runtermarschiert, über den garagenvorplatz auf die andere straßenseite und habe zunächst die schwarze kutsche von der hütefrau von allen seiten beschnuppert. damit sind wir schließlich ständig unterwegs gewesen. da will ich doch wissen, wie das riecht!

leider bin ich nicht weiter gekommen. die hütefrau hat mich wieder eingesammelt und zurückgetragen ins haus und zack! war ich schon wieder drinnen und die haustüre war zu.

einmal ist keinmal, meine liebe! wenn sie jetzt denkt, dieser einmalige kurzausflug reicht mir, um endlich auch die hintertreppe zu benutzen, dann irrt sie sehr. irren ist menschlich. das passiert ihnen oft.

nach wie vor tue ich so, als ob die hintertreppe nicht existiert. nur in unbeobachteten augenblicken setze ich mich daneben, schaue nach nordost und schnurre sehnsüchtig in die schöne weite welt da draußen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

maunzen, schnurren, mäuse bitte hier in worte fassen:

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Related Posts with Thumbnails